Die
Ausstellung SERIEN umfasst Arbeiten aus den frühen Schaffensperioden der
Künstlerin, Teile ihres umfassenden Archivs werden dabei zum Thema.
Noch nie gezeigte, sehr familiäre Szenen aus dem persönlichen Archiv
werden als Neuproduktionen in originaler Bildgröße im ersten Galerieraum
gezeigt. Eine zentrale Rolle nimmt dabei ein räumlicher,
gegenständlicher oder zeitlicher Transformationsprozess ein, welcher in
jedem Bild Margherita Spiluttinis zu finden ist. Besonders klar tritt
dieser in den beiden Serien von 1978 und 1980 hervor: Die Fotografin
räumt ihre Küche und ihr Wohnzimmer auf, die Kamera ist dabei fixiert,
manchmal huscht sie selbst – oder ihre Katze – wie ein Schatten durch
das Bild. Die zusammengesetzten, repetitiven Einzelbilder wirken wie
Filmstills. Eine dritte Serie zeigt
ebenfalls, von der jeweils gleichen Kameraposition aus, eine Woche lang
den
unaufgeräumten Zustand von drei Zimmern am Vormittag.
“Du und
ich”, “Welt der Tiere” und “Inena” sowie ” 3 x 5 Spiluttini 1950, 1967,
1993″ gehen einen Schritt weiter und eröffnen dem Betrachter einen
vermeintlich tiefen Einblick in die private Sphäre der Künstlerin. Das
anfänglich skizzierte ephemere und offene Moment zeigt sich in der
Interaktion mit ihrer Tochter und im Dokumentieren ihres Heranwachsens.
Diametral zu den jetzt in den sozialen Medien so beliebten
Selbstdarstellungen stehen Margherita Spiluttinis akkurate und charmante
Familienportraits mit ihren Geschwistern – über Jahrzehnte hinweg immer
in der genau gleichen Pose. Sie konstruiert die Bildräume nüchtern,
ohne Nostalgie oder zu großer Nähe. Zusätzlich erleichterte der
zeitliche Abstand die Öffnung dieses Teils des Archivs.