Als Reisender in Vorstellungswelten erkundet Per DYBVIG nicht nur die unberührten weißen Flecken auf der Landkarte, sondern auch auf dem weißen Zeichenblatt. Sein Bildaufbau ist unkonventionell, die Perspektiven und Proportionen verzerrt, merkwürdige Details sperren sich gegen jede realistische Deutung. DYBVIGs Zeichentechnik ist virtuos. Mit feinem Strich verführt er den Betrachter dazu, ihm in seine ebenso schöne wie sinistre Phantasiewelt zu folgen. Diese wirkt wie Szenen in einem absurden Theaterstück oder entgleiste Äsopsche Fabeln, die mit ihrem gedanklichen Zusammenhang auch ihre Moral verloren haben.
In den Tierzeichnungen nimmt das Menschliche tierische Formen an, und die Tiere sehen nicht mehr wie Tiere aus. Ist das nun ein Hase, ein Fuchs oder eine Ratte? Oder ist es tatsächlich ein Elch? DYBVIG dekonstruiert den europäischen Mythos vom einsamen Kämpfer und die alte Idee von Jäger und Gejagtem.
In seinen Filmen lässt DYBVIG den Skizzenblock und die Kamera eins werden, da die Bewegungen des Films durch eine Reihe von Standbildern erzeugt werden, die sich langsam und akribisch von Bild zu Bild auf Papier verändern.
(zit.n. Trond Borgen, Drawings in motion, 2014/18)
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DYBVIG is a traveller of the imagination, exploring white areas on the map and on the white drawing paper where no one has laid their hand before: unconventional arrangement of pictorial space, distortion of perspective and scale, strange details that defy the limits of realism, and almost virtuoso drawing techniques. DYBVIG seduces us with precise craftsmanship to enter a world of imagery both beautiful and sinister, like scenes in an absurd play, or like fables where Aesop has lost his train of thought and forgotten the point of the story long ago.
The human assumes animal form; the animals no longer look like themselves. Is this a rabbit, a fox or a rat? Or is it in fact a rodent moose? This is how DYBVIG deflates both the Western myth about the lonesome rider and the traditional idea of hunter and prey.
In all of his films, DYBVIG lets the sketch pad and the camera become one, as the film’s movements are created by a number of still frames which change on paper, slowly and meticulously, from frame to frame.
(quot. Trond Borgen, Drawings in motion, 2014/18)