Lia Perjovschi, die bis in die 90er Jahre vor allem als Performance-Künstlerin bekannt war, beschäftigt sich seit längerer Zeit mit Wissensakkumulation und –transfer. Sie stellt Mind Maps her, die sich als sternförmig auseinanderstrebende, handschriftliche Notate manifestieren: Enigmatische Botschaften zwischen Kommunikationsbedürfnis und Sinnverweigerung. Die Ausstellung zeigt ihre Diagramme und Mind Maps – zwei davon substantiell als Wandarbeiten vergrößert – zu den Themen „21st century“ und „how to change the world as individual“, sowie eine 30-teilige Serie von kleinen Zeichnungen und Gemälden auf Papier und/oder Photographien, die in den letzten 10 Jahren entstanden sind: „sketches for abandoned ideas“.
Dan Perjovschi verwendet schwarze Marker, mit denen er eine Form von „Action Drawing“ betreibt und epigrammatische Botschaften auf Galerie- und Museumswände schreibt. Der Künstler wird in dieser Ausstellung seine verdichteten Einschreibungen und Zeichnungen auf zwei Galeriewänden zeigen, die mit internationalen Tageszeitungen gepflastert sind: „XXI Culture Torture“, „Freedom of Expression“ oder schlicht „orange is scary.“
I HAVE NO TIME FOR COLOUR: das
ist eine Ausstellung zwischen perspektivischem Denken und täglicher Kontrolle,
zwischen Virtualität und Realität. „Für mich,“ sagt Lia Perjovschi, „bedeutet
virtuell, einen Sinn für das Imaginäre zu haben.“
(Thomas Mießgang, 2015)