GERHARD RÜHM | jetzt – arbeiten aus 6 jahrzehnten

Seit Anfang der 50er Jahre war Gerhard Rühm intermedial orientiert und immer auf der Suche nach neuen und unverbrauchten Formen künstlerischen Ausdrucks. Die grafische Gestaltung resultierte aus der konkreten Poesie, Gedichte wurden Chansons, Musik wiederum grafisch lesbar. In der Tradition der Wortkunst des Barock/Expressionismus/Dada stehend, entwickelte er Dichtung vor allem in Grenzbereichen weiter, sowohl hin zur bildenden Kunst (visuelle Poesie, gestische und konzeptionelle Zeichnungen, Fotomontagen, Buchobjekte) als auch zur Musik (auditive Poesie als Sprech-und Tonbandtexte, Chansons, dokumentarische Melodramen, Vokalensembles, konzeptionelle Klavierstücke wie Text-Ton-Transformationen). Dadurch lieferte er auch wichtige Beiträge zum “neuen Hörspiel”.
Seine bildnerischen Arbeiten, oftmals zyklisch und seriell angelegt und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder thematisch aufgegriffen ohne sich bloß zu wiederholen, reichen daher von visueller Poesie zur visuellen Musik, dazwischen liegen gestische und automatische Zeichnungen, Buchstabenkonstellationen, Spiegeltexte, Briefbilder, Fotomontagen, Collagen, Schreibmaschinenideogramme, lebensgroße Körperzeichnungen, Frottagen, Buchobjekte, Scherenschnitte, Tuschen etc. Im Band Zeichnungen zählte Peter Weiermair bereits in den 80er Jahren chronologisch 89 Arten auf…

From the very beginning, Rühm has employed the use of various media in an effort to search new forms of artistic expression. While being emphatic on the Language Art of the Baroque Era/Expressionism/Dada he has exceeded, and thereby enhanced certain limits of poetry, as to performing arts (visual poetry, gestural and conceptual drawings, fotomontages, bookobjects) and to music (auditory poetry as speech- and audiotape-texts, chansons, documentary melodramas, vocal ensembles, conceptual piano pieces such as text/sound-transformations). Gerhard Rühm has also significantly contributed to the “new radio play” (German Prize of Radio Plays of the War-Blind in 1983).
His interests tend to follow a cyclical pattern. It’s not surprising then that he again took up visual/sculptural work which ranges from visual poetry to visual music and with gestural and automatic drawings, lifesize drawings of the body, fotomontages, collages, frottages, book-objects, silhouettes and ink, … in between.
5 volumes of the works of Gerhard Rühm are published at the Parthas Verlag, Berlin: auditive poesie / plays / visual poetry / visual music / poems

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