Franziska Holstein (geboren 1978 in Leipzig, lebt und arbeitet in Leipzig) entwickelt ihre Malerei in einem intensiven Schichtprozess, bei dem das Bild ständig neu überlagert wird, sodass die ursprüngliche Struktur immer wieder verschwindet und sich transformiert. In ihren seriellen Arbeiten entstehen durch diese wiederholten Farbaufträge und die präzise Bestimmung formaler Reduktion zunehmend geometrische, minimalistische Bildformen, die in ihrer Struktur eine systematische Variabilität ausdrücken. Besonders im Kontext der Wandmalerei entfaltet sich die Spannung zwischen den Zwischenstadien der Leinwandbilder, die als „Nebenprodukte“ des malerischen Prozesses eine eigenständige, temporäre Existenz im Ausstellungsraum finden. Hier wird die Wand nicht nur als tragende Fläche, sondern als erweiterter Denkraum des Bildes begreifbar, in dem flüchtige, monumentale Erscheinungen der Arbeit die Reflexion über den kreativen Prozess selbst ins Zentrum stellen.
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Franziska Holstein (born 1978 in Leipzig, lives and works in Leipzig) develops her painting in an intensive layering process in which the image is constantly overlaid anew so that the original structure repeatedly disappears and is transformed. In her serial works, these repeated applications of paint and the precise definition of formal reduction give rise to increasingly geometric, minimalist pictorial forms that express a systematic variability in their structure. The tension between the intermediate stages of the canvas paintings, which find an independent, temporary existence in the exhibition space as “by-products” of the painterly process, unfolds particularly in the context of wall painting. Here, the wall becomes comprehensible not only as a supporting surface, but also as an extended thinking space of the painting, in which fleeting, monumental appearances of the work place reflection on the creative process itself at the center.