Seit den 1990er-Jahren lädt Yoko Onos Wish Tree Menschen weltweit dazu ein, an einem partizipativen Ritual teilzunehmen: Wünsche aufzuschreiben und sie an die Äste eines lebenden Baumes zu binden. Dieses Projekt, inspiriert von Onos Kindheitserfahrung, in Japan Wünsche an Tempelbäume zu knüpfen, reflektiert zentrale Aspekte ihres künstlerischen und aktivistischen Schaffens – darunter die transformative Kraft kollektiver Handlung, die politische Dimension von Kunst und die Möglichkeit, bestehende Machtstrukturen zu hinterfragen. Innerhalb des Ausstellungsraums verdichten sich die Bäume im Laufe der Zeit zu materiellen Archiven individueller und gemeinschaftlicher Sehnsüchte, die ein starkes Gegenbild zu Resignation und Ohnmacht entwerfen. In einer Welt, die von politischer Unsicherheit, ökologischer Krise, sozialer Ungleichheit und Vertreibung geprägt ist, erscheint Hoffnung oft fragil oder gar illusorisch. Wish Tree widersetzt sich dieser Perspektive und erinnert daran, dass Hoffnung keine naive Vorstellung, sondern eine existentielle Notwendigkeit ist – ein Impuls zur Gestaltung einer alternativen Zukunft. Auf diese Weise wird Wish Tree zu einem sich kontinuierlich erweiternden Archiv menschlicher Wünsche, das zeigt, dass selbst in Zeiten tiefgreifender Krisen das Streben nach einer anderen, besseren Welt fortbesteht.
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Since the 1990s, Yoko Ono’s Wish Tree has invited people around the world to take part in a simple yet profound ritual: writing down their wishes and tying them to the branches of a living tree. Inspired by Ono’s childhood practice of tying wishes to temple trees in Japan, the project reflects her commitment to political activism, collective action, and the power of art to challenge oppressive systems and foster solidarity. Within the exhibition space, these trees become dense with hopes and desires, creating a living monument to collective longing and belief in change. In a world marked by political unrest, ecological destruction, inequality, and displacement, despair can feel inevitable. Wish Tree stands in quiet opposition to this, reminding us that hope is not naivety but a necessity. In this way, Wish Tree becomes an evolving archive of human desire, proof that even in turbulent times, we continue to imagine a better future.
