Jonathan Monk

Der britische Künstler Jonathan Monk überarbeitet und reinterpretiert Schlüsselwerke der Konzept- und Minimal Art mit einem ebenso klugen wie bewusst ehrfurchtslosen Ansatz. In The World in Safety Vests II greift er Alighiero Boettis Weltkarten (1970er- bis 1990er-Jahre) auf, die ursprünglich nationale Flaggen zur Definition geopolitischer Grenzen nutzten. Anstelle dieser staatlichen Embleme setzt Monk ein Material ein, das gleichzeitig Schutz und Unsicherheit symbolisiert: hochsichtbare Warnwesten. Durch diese Verschiebung entsteht eine Kartografie, die nicht nationale Identitäten affirmiert, sondern eine transnationale Realität sichtbar macht – eine Welt, die von Arbeit, Risiko und struktureller Ungleichheit geprägt ist. Warnwesten sind Teil der visuellen Codierung prekärer Arbeitsverhältnisse, sie markieren die Körper jener, die in instabilen, oft gefährlichen Kontexten operieren: auf Baustellen, in Flüchtlingslagern oder innerhalb politischer Protestbewegungen. Ihre fluoreszierende Oberfläche fungiert als Signal, das Aufmerksamkeit erzwingt – eine ästhetische wie funktionale Qualität, die Monk gezielt einsetzt. Mit charakteristischer konzeptueller Präzision transformiert Monk Boettis Kartografie der Nationalstaaten in eine Landkarte der globalen Verwundbarkeit. Seine Arbeit reflektiert damit nicht nur die Dialektik von Sichtbarkeit und Marginalisierung, sondern stellt auch grundlegende Fragen zu politischer Repräsentation, Arbeit und territorialer Zugehörigkeit.

British artist Jonathan Monk reworks and reimagines milestones of Conceptual and Minimal art with a clever and deliberately irreverent approach. In The World in Safety Vests II, he revisits Alighiero Boetti’s world maps from the 1970s and 1980s, which originally used national flags to define geopolitical boundaries. Instead of Boetti’s colorful emblems of statehood, Monk stitches the world together with high-visibility safety vests – a material that signals both protection and precarity. The result is a map that does not celebrate national identity but instead foregrounds a shared global condition: one marked by labor, risk, and systemic inequality. Safety vests are worn by workers, emergency responders, and those navigating spaces of uncertainty, whether in construction sites, refugee camps, or protest movements. Their fluorescent fabric is designed to demand attention. With characteristic irony, Monk transforms Boetti’s cartography of nation-states into a map of global vulnerability, paying tribute to the people whose survival depends on remaining visible.

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