KOENIG2 by_robbygreif @ Parallel Vienna 2016
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In den Arbeiten von Maureen Kägi fehlt ein inhaltlicher Bezug im Sinne von Tagesaktualität oder Gesellschaftskritik. Ihre Formfindung verweist auf eine einfache Versuchsanordnung, die durchexerziert wird, z.B. das Ziehen paralleler Linien freihändig von oben links nach unten rechts auf einem Blatt Papier. Dabei ist ihre Präzision der seriellen Muster, der Ornamente, der Vibrationen so faszinierend wie die mögliche Abweichung: Bildnerische Schönheit nicht nur als Folge von Disziplin und Konzept, sondern auch von menschlicher Unzulänglichkeit. Ihre Werke sind – außer Farbe, Form, Konzept, Herstellungsprozess – keinem weiteren Thema verpflichtet, setzen somit Geschichte und Diskurs der künstlerischen Moderne in das 21.Jht. fort. (zit.n.Oliver Kielmayer)
Olivia Kaiser interessiert sich in ihrem malerischen Werk für die historischen Zusammenhänge und Hintergründe innerhalb der Avantgarde-Bewegungen der europäischen Moderne. Dabei dienen ihr wild skizzierte formale Aspekte, Techniken, Perspektiven und Manöver in Öl auf Karton, Leinwand sowie Bleistiftzeichnungen als Grundlage ihrer direkten Auseinandersetzung und rohen Wiederaufnahme. Eine Art praktischer Analyse der ideologischen Motivationen, welche die Entwicklung der Malerei der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts begleiteten. Politische und ästhetische Fragen sowie Bedrohungen von Narration und Subjektivität markieren das Zentrum ihrer malerischen Arbeit. Auftauchende und verschwindende Figuren in Malerei und Zeichnung: die Paradoxien der menschlichen Existenz sind ein durchgängiges Thema in ihrer Motivwahl.