G.R.A.M.
G.R.A.M. | café paparazzi
Christine König Galerie
19 Jun – 1 Aug 2009
About & Press
Knapp ein Jahr vor
dem Unfalltod von Diana Spencer und Dodi Al-Fayed entwickelte die Grazer
Künstlergruppe G.R.A.M. das Projekt PAPARAZZI. Beginnend mit einem
Schindler Haus Stipendium in Los Angeles (1997) wurden Sehgewohnheiten
und Bildstereotypen der kommerziellen Bilderjäger in das Betriebssystem
Kunst überführt. Das Spiel mit Sensationen, mit Voyeurismus, Täuschung
und Mediengesetzen erlebt in den Aufnahmen an sich langweiliger
Alltagsszenen aus der unmittelbaren Nachbarschaft eine dramatische
Umdeutung: das Gewöhnliche wird über die Paparazzi-Ästhetik mit
Geheimnissen aufgeladen. Aus „fact“ wird „fiction".
G.R.A.M. liefert mit der seit über
einem Jahrzehnt andauernden Bildserie PAPARAZZI einen eigenständigen
Beitrag zum medial beschworenen „Ende der Privatheit“. Alle Bilder sind
von der Künstlergruppe selbst aufgenommen, durch die Vermengung von
Prominenz (z.B. Barack Obama, David Beckham, Kate Moss oder Paris
Hilton) und Nicht-Prominenz entsteht ein visuelles Dickicht, in dem es
keine Sicherheiten zu geben scheint.
Die in Hollywood, New York, Cannes,
Nizza, Monte Carlo, London, Wien, Berlin oder Graz “geschossenen” Bilder
simulieren Realitäten, die nur in den Köpfen der Betrachter existieren.
Die verinnerlichten Codes der Massenmedien erleichtern das Einschwenken
auf falsche Fährten.
Mit dem weitverzweigten, tausende
Fotos umfassenden PAPARAZZI - Zyklus fokussiert G.R.A.M. den Blick auf
das Niemandsland zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, auf die
Grauzonen zwischen Sein und Schein.
Nearly a year
before the fatal accident of Diana Spencer and Dodi Al-Fayed, G.R.A.M.,
an artist group from Graz, developed the project PAPARAZZI. Beginning
with a Schindler House scholarship in Los Angeles (1997), they
integrated viewing habits and stereotypes of the commerical
photographers into the art world. Playing with sensations, voyeurism,
deceit, and the rules of media in photos of boring everyday scenes
experiences a dramatic reinterpretation: through Paparazzi esthetics the
ordinary is being loaded with secrets. „Fact“ becomes „fiction".
Since a decade G.R.A.M. delivers a
series of PAPARAZZI images, a personal contribution to media's
conjuration of the „End of Privacy“. All images were taken by G.R.A.M.
themselves, through the mixing of prominent persons and celebrities
(e.g. Barack Obama, David Beckham, Kate Moss, or Paris Hilton) and
non-prominent persons a visual undergrowth evolves, where there seems to
be no safe truth.
The images „shot“ in Hollywood, New
York, Cannes, Nizza, Monte Carlo, London, Vienna, Berlin, or Graz
simulate realities, that only exist in the minds of the viewers.
With the complex PAPARAZZI series
which embraces thousands of photos, G.R.A.M. specifically focuses their
view on the no man's land between privacy and public, the gray zone
between reality and non-reality.