PAYER GABRIEL

PAYER GABRIEL (Micha Payer, geb. 1979 in Wolfsberg und Martin Gabriel, geb. 1976 in Linz) agieren in einem Spannungsfeld zwischen willkürlicher Ordnung und systematischer Zufälligkeit, die gleichwohl wiederum systematisiert werden und deren Ausgangspunkt die Reflexion über die Welt im Mikro- und Makromaßstab ist. In diesem Gedankenraum werden Meteoriten zum Sinnbild für die künstlerische Strategie: Wissenschaftliche Theorien besagen, dass es die Kometen waren, welche die Grundbausteine für ein Leben auf der Erde ermöglichten. Für die Künstler ist ein Meteorit der Inbegriff des Fremden im Eigenen und provoziert die Frage, ob der Mensch aus „Sternenstaub“ zusammengesetzt ist.

Die neue Werkserie “Apologie des Zufälligen” entstand in den letzten beiden Jahren im Kontext dieser Überlegungen. Der Titel bezieht sich auf Odo Marquard, der in seiner gleichnamigen Schrift den in der Philosophie gerne vernachlässigten und verdrängten Begriff des Zufalls verteidigt.

Groß- und mittelformatige Zeichnungen entwickeln sich aus den Formaten A4 und A5, welche in unterschiedlichen Farben mit Tusche grundiert, ein Raster für die jeweiligen Bildfragmente bieten. Erst in der Zusammenführung ergibt sich ein Motiv, welches das Fragment eines größeren Ganzen darstellt. Ergänzungen oder die Substitution von Teilen erzeugen weitere Ausdehnungen, denn die Arbeiten der Künstler befinden sich in einem konstanten Permutationsprozess. Als Quellen dienen ihnen physikalische und biologische Sachverhalte, historische Referenzen oder Zitate aus der Kunstgeschichte.

Ergänzt wird die Soloschau von PAYER GABRIEL durch Leihgaben aus dem Naturhistorischen Museum Wien.

PAYER GABRIEL (Micha Payer, born 1979 in Wolfsberg and Martin Gabriel, born 1976 in Linz) work between the two poles of arbitrary order and systematic contingency, which, in turn can be conceived as a system whose point of departure is the reflection of the world on a micro and macro scale. In this intellectual space meteorites become emblematic of an artistic strategy. Scientific theories state that comets made it possible for the building blocks of life to emerge on earth. For the artist the meteorite is the essence of the alien in the familiar and raises the provocative question whether man is composed of “star dust”.

Their new series of works “Apologie des Zufälligen” (Apology of Chance) has evolved in the last two years within the context of these reflections. The title refers to Odo Marquard who in his homonymous text defends the notion of contingency which philosophy prefers to neglect and suppress.

Large and medium-format drawings emerge from sheets in A4 and A5 format, with an ink-based priming in various colors, creating a grid for the various pictorial fragments. Only when viewed together does a motif become visible, one that is the fragment of a larger entity. Additions or substitutions of parts create further extensions, since the artists’ works are in a process of constant permutation. The sources of their creations are physical and biological facts, historical references and citations from art history.

PAYER GABRIEL’s show is enriched with pieces on loan from the collection of the Vienna Museum of Natural History.

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